Reifen ABC

Reifen ABC

Hier finden Sie alle Informationen rund um den Reifen

Abnutzungsfaktor

Abnutzungsindikatoren sind Querrippen, die in regelmäßigen Abständen in den Längsprofilrillen rund um den Reifen platziert sind. Wenn das Profil auf bis zu 3 mm bei Sommerreifen und 4 mm bei Winterreifen abgefahren ist, befinden sich die Abnutzungsindikatoren auf der gleichen Höhe wie die Profiloberfläche. Zusätzlich befinden sich bei Sommerreifen und Winterreifen Abnutzungsindikatoren bei 1,6 mm, die die gesetzliche Mindestprofiltiefe kennzeichnen. Unsere Empfehlung lautet die Reifen im Winter bei 4 mm und im Sommer bei 3 mm zu wechseln.

Aquaplaning

Die Kontaktfläche des Reifens mit der Straße wird durch auf der Straße stehendes Wasser geringer. Im Extremfall schwimmt das Fahrzeug auf (gleitet auf dem Wasser). Das führt zu einem drastischen Verlust der Kontrolle über das Fahrzeug. Reifen haben spezielle Profilmuster, die eine optimale Ableitung des Wassers von der Profiloberfläche sicherstellen. Dieser Effekt verringert sich jedoch proportional zur wachsenden Geschwindigkeit. Eine den Witterungsverhältnissen angepasste Fahrweise bietet den wirksamsten Schutz.

Asymmetrisches Profil

Ein asymmetrischer Reifen ist ein Reifen, dessen Profilmuster sich nicht achsen- oder punktsymmetrisch zur zentralen Linie verhält und daher unterschiedliche innere und äußere Kanten aufweist. Diese Art von Reifen kann auf jeder Seite des Fahrzeugs montiert werden. Da das Profilmuster von vielen gewöhnlichen Reifen keine Symmetrie im Zusammenhang mit Design oder Profilgeräusch zeigt, wird die Art und Weise der Reifenmontage eigens vorgeschrieben.

Auswuchtung

Bei hohen Geschwindigkeiten entwickeln Reifen extreme Zentrifugalkräfte. Selbst kleinste Abweichungen von nur wenigen Gramm am Reifen multiplizieren sich dabei um ein Vielfaches. Eine derartige Unwucht strapaziert Reifen und Aufhängung. Diese Gewichtsunregelmäßigkeit kann bei  Reifenhändlern überprüft und erkannt werden; sie wird durch die Anbringung von kleinen Gegengewichten ausgewuchtet. Ein Reifen sollte jedes Mal, wenn er auf ein Rad aufgezogen wird, ausgewuchtet werden.

Bereifung

Es wird empfohlen, dass alle vier Reifen die gleiche Größe, Konstruktion und den gleichen Geschwindigkeitsindex haben. Falls Reifen mit unterschiedlichen Geschwindigkeitsindizes auf einem Fahrzeug montiert werden, liegt die zulässige Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs
bei der des Reifens mit dem niedrigsten  Geschwindigkeitsindex. Es wird empfohlen, die Reifen mit dem niedrigeren Geschwindigkeitsindex auf der Vorderachse zu montieren. Diese Maßnahme sollte ergriffen werden, um ein mögliches Übersteuern zu verhindern. Auch das Fahrverhalten kann davon betroffen sein. Wenden Sie sich an den Reifenhersteller für weitere Informationen.

Bezeichnung der Reifengröße

Bei der Bezeichnung eines
185/65 R14-Reifens bedeuten die Zahlen Folgendes:

185 = Breite des Reifens in Millimetern

65 =
Verhältnis der Höhe zur Breite in Prozent

R = radiale Konstruktion

14 = Durchmesser der Felge in
Zoll.

Bremsweg

Der Bremsweg hängt von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs, dem Zustand der Fahrbahnoberfläche und dem Zustand der Reifen und dabei besonders vom Profil ab. Überprüfen Sie regelmäßig die Profiltiefe Ihrer Reifen und wechseln Sie Ihre Reifen aus, wenn das Profil bis auf die Abnutzungsindikatoren (Tread Wear Indicators, TWI) am Profilrillengrund abgefahren ist.

DOT-Seriennummer

Das DOT-Symbol bestätigt, dass der Reifenhersteller in Übereinstimmung mit den  Sicherheitsstandards für Reifen des U.S. Department of Transportation (US- amerikanischen Verkehrsministeriums) arbeitet. Die DOT-Seriennummer befindet sich nur auf einer Seite im unteren Bereich der Seitenwand des Reifens. Darunter ist eine Beschreibung der Seriennummer zu sehen. Seit dem Jahr 2000 werden vier Ziffern für das Herstellungsdatum verwendet, wobei die ersten beiden Ziffern die Herstellungswoche und die beiden letzten Ziffern das Herstellungsjahr bezeichnen. Vor dem Jahr 2000 wurden drei Ziffern für das Herstellungsdatum verwendet, wobei die ersten beiden Ziffern die  Herstellungswoche und die letzte Ziffer das Herstellungsjahr bezeichnen. Reifen, die in den 1990ern hergestellt wurden, können anhand des Deltasymbols (eines Dreiecks auf der Seite) am Ende der DOT-Seriennummer identifiziert werden.

Hier ein
Beispiel: DOT NJ HR 2AE2 529

Herstellungsdatum: 529 (52. Woche des Jahres 1999) oder 5200 (52. Woche des
Jahres 2000)

2AE2 = Typecode (optionale, herstellerspezifische Bezeichnung des Reifentyps)

HR = Sizecode (Bezeichnung der Reifengröße)

DOT = Referenzsymbol (bestätigt, dass der Reifenhersteller in Übereinstimmung mit den Sicherheitsstandards für Reifen des U.S. Department of Transportation arbeitet).

Drehrichtung

Bei Standardreifen mit einem symmetrischen Profilmuster spielt es keine Rolle, wie der Reifen auf die Felge aufgezogen und in welcher Position er am Auto montiert wird. Manche Reifenhersteller haben jedoch damit begonnen, Reifen mit bestimmten Drehrichtungen zur Verbesserung der Nasshaftung und Optimierung der Geräuschentwicklung herzustellen. Die Drehrichtung ist mit einem Pfeil auf der Seite des Reifens gekennzeichnet. Diese Seite des Reifens muss nach außen zeigen und der Reifen muss für eine optimale Reifenleistung in die Richtung, in die der Pfeil zeigt, vorwärts rollen. Heutzutage gibt es auch eine Reihe von Reifen mit asymmetrischen Profilmustern, die keine bestimmte Drehrichtung haben.

Einfluss der Temperatur

Die mögliche Nutzungsdauer eines Reifens hängt ab von der Summe der Lagerungs, Betriebs- und Servicebeanspruchungen, denen ein Reifen im Laufe seines Lebens ausgesetzt wird (Beladung, Geschwindigkeit, Fülldruck, Schnittverletzungen, Umwelteinflüsse etc.). Da diese Einsatzbedingungen stark variieren können, ist die Prognose der möglichen Nutzungsdauer eines jeden einzelnen Reifens nicht möglich. Hohe Temperaturen können sich folgendermaßen auf die Nutzungsdauer auswirken: Die  mögliche Nutzungsdauer eines Reifens hängt ab von der Summe der Lagerungs, Betriebs- und Servicebeanspruchungen, denen ein Reifen im Laufe seines Lebens ausgesetzt wird (Beladung,  Geschwindigkeit, Fülldruck, Schnittverletzungen, Umwelteinflüsse etc.). Da diese Einsatzbedingungen stark variieren können, ist die Prognose der möglichen Nutzungsdauer eines jeden einzelnen Reifens nicht möglich. Hohe Temperaturen können sich folgendermaßen auf die Nutzungsdauer auswirken:

1. der Einfluss von Temperaturspitzen, die normalerweise nur für kurze Zeit auftreten: Derartige Temperaturspitzen werden gewöhnlich bei hohen Fahrzeuggeschwindigkeiten erreicht. Die Fähigkeit eines Reifens, solcher Hitze zu widerstehen bzw. diese abzuleiten, wird durch den Reifenhersteller  überprüft und zugesichert und ist dem Geschwindigkeitssymbol in der Betriebskennung zu entnehmen, die auf der Seitenwandbeschriftung des Reifens erscheint.

2. der Einfluss von Temperatureinwirkung über die Zeit: Je länger ein Reifen hohen Temperaturen ausgesetzt ist, desto wahrscheinlicher sind nachteilige Veränderungen seiner Bauteile und Eigenschaften. Je höher diese Temperatur ausfällt, desto schneller werden die Veränderungen auftreten. Derartige Veränderungen können die Widerstandsfähigkeit und Ermüdungsbeständigkeit des Reifens reduzieren, was zu einer Schädigung des Reifens führen kann.

3. BRANDNAME empfiehlt Folgendes hinsichtlich Reifenlagerung: Es sollte vermieden werden, Reifen dort zu lagern, wo sie extremen Temperaturen ausgesetzt sind: Temperaturen oberhalb von 35 °C sind zu vermeiden, vorzugsweise sollte die Lagerung unterhalb von 25 °C erfolgen. Im Einsatz können Reifen höheren Temperaturen ausgesetzt sein. Nichtsdestoweniger gilt: Je länger ein Reifen höheren  Temperaturen ausgesetzt ist, desto kürzer wird seine Nutzungsdauer. BRANDNAME empfiehlt, dass Reifen, die älter als zehn Jahre (seit Fertigung) sind, nicht mehr benutzt werden sollten. Ist ein Reifen über längere Zeit hoher Temperatur ausgesetzt worden, empfiehlt BRANDNAME, diesen Reifen entsprechend früher aus dem Einsatz zu nehmen. Falls ein Verbraucher sich nicht sicher ist, ob ein Reifen aus dem Einsatz zu nehmen ist oder nicht, sollte er den Reifen umgehend von einem ausgebildeten Reifenspezialisten untersuchen lassen. Durch die NHTSA (National Highway Traffic Administration, USA) und die ASTM (Association for Standardization of Testing Methods, USA) wurde Folgendes abgeleitet: Setzt man einen Reifen bei einer Temperatur von 65 °C für eine Dauer von fünf Wochen bestimmten definierten Bedingungen aus, entspricht dies in etwa der Alterung, die ein Reifen in einem extrem heißen Klima über einen Zeitraum von vier bis sechs Jahren erfährt. Auch der Einfluss extrem tiefer Temperaturen muss berücksichtigt werden. Sehr tiefe Temperaturen (unter –30 °C für Sommerreifen und unter –50 °C für Winter- bzw. Ganzjahresreifen) können zur Versprödung führen. Daher sollten Reifen, die extremer Kälte ausgesetzt sind, vor dem Einsatz vorsichtig erwärmt werden.

EU Reifenlabel

Seit November 2012 gilt eine europaweit einheitliche Kennzeichnungspflicht für Kraftfahrzeugreifen: Das EU-Reifenlabel informiert anhand von drei Kriterien über umwelt- und sicherheitsrelevante Eigenschaften eines Reifens – mit dem Ziel einer höheren Verkehrssicherheit und eines geringeren Kraftstoffverbrauchs.

Das Reifenlabel gilt für: Pkw-Reifen, Transporterreifen, Lkw-Reifen. Für Winterreifen bietet as Reifenlabel nur eingeschränkte Aussagekraft, da Wintereigenschaften nicht abgebildet werden.

Das Reifenlabel gilt nicht für: runderneuerte Reifen, Reifen ohne Straßenzulassung, z. B. Rennreifen, T-Notradreifen, Oldtimerreifen.

Von Automobilfachzeitschriften durchgeführte Reifentests werden auch weiterhin ein wichtiges Informationsmedium für Endverbraucher bleiben, da diese statt der auf dem Label gezeigten drei Kriterien bis zu elf weitere sicherheitsrelevante Produkteigenschaften testen.

Ganzjahresreifen

Die Ganzjahresreifenklassifikation ist ein Kompromiss zwischen einem Reifen, der für den Einsatz auf nassen und trockenen Straßen im Sommer entwickelt wurde, und einem Reifen, der für den Einsatz unter winterlichen Bedingungen entwickelt wurde. Aus technischen Gründen können Gummiart und  Profilmuster, die am besten für sommerliche Bedingungen geeignet sind, nicht die gleiche Leistung auf Schnee und Eis erbringen. Ganzjahresreifen sind ein Kompromiss und daher weder exzellente Sommer- noch exzellente Winterreifen. Ganzjahresreifen sind wie Winterreifen auch für den Einsatz auf Matsch und Schnee gekennzeichnet, weisen aber selten die Kennzeichnung mit einer Schneeflocke auf. Aufgrund des Kompromisses bei der Leistung unter sommerlichen Bedingungen fällt die Leistung unter winterlichen Bedingungen schlechter als die von Winterreifen aus.

Geschwindigkeitsklassen

Geschwindigkeitsindizes für Reifen werden mit einem Symbol auf der Seitenwand eines Reifens gekennzeichnet. Auch wenn ein Reifen einen Geschwindigkeitsindex aufweist, heißt das nicht, dass Reifenhersteller unsicheres oder gesetzeswidriges Fahren unterstützen. Darüber hinaus bedeutet ein Geschwindigkeitsindex auf einem Reifen nicht, dass es sicher ist, ein Fahrzeug bei der höchsten für den Reifen angegebenen Geschwindigkeit zu fahren, besonders nicht bei ungünstigen Straßen- und Witterungsverhältnissen oder wenn das Fahrzeug ungewöhnliche Merkmale aufweist. Die  Geschwindigkeitsindizes basieren auf Labortests, die im Hinblick auf die Leistung auf der Straße durchgeführt werden, deren Ergebnisse aber nicht aussagekräftig sind, wenn Reifen einen zu niedrigen Fülldruck haben, abgefahren oder beschädigt sind oder verändert wurden.

Grip

Das englische Wort Grip bezeichnet die Haftung eines Reifens auf der Straße. Die Reifenoberfläche verzahnt sich mit dem Untergrund und gewährleistet so Fahrstabilität und Bremsperformance. Entscheidend für den notwendigen Grip sind die Materialbeschaffenheit, die Profilstruktur und der richtige Reifenluftdruck. So muss zum einen die Gummimischung weich genug sein, um sich im Mikrobereich den Unebenheiten des Asphalts anzupassen, zum anderen muss der Aufbau der Profilblöcke (bei  Sommerreifen: Wischkanten, bei Winterreifen: Lamellen) ein Rutschen des Reifens bei Regen oder Schnee verhindern. Insbesondere hohe Geschwindigkeiten und Nässe erhöhen das Risiko eines Gripverlustes. Daher ist zum Beispiel das Nässeverhalten oft das entscheidende Kriterium, das in Sommerreifentests die Bestseller von den weniger guten Produkten unterscheidet.

Herstellungsdatum

Das Herstellungsdatum eines Reifens ist auf der Seitenwand des Reifens am Ende der DOT-Seriennummer (siehe DOT Seriennummer) angegeben. Reifenhersteller haben ein Standard-Identifikationssystem übernommen: vier Ziffern, die die Herstellungswoche und das Herstellungsjahr angeben. Ein Beispiel: Die Zahlenfolge 0201 zeigt an, dass der Reifen in der zweiten Kalenderwoche im Jahr 2001 hergestellt wurde.

Karkasse

Moderne Reifen bestehen aus vielen verschiedenen Materialien und Komponenten. Schematisch gesehen gibt es den Außenmantel, bestehend aus Profil und Seitenwand, und die Unterkonstruktion, die Karkasse. Die Komponenten einer Karkasse bestehen aus Stahl- und/oder textilen Cordlagen, dem Innengummi (um schlauchlose Reifen luftdicht zu machen), den Seitenwänden, den Apizes, dem Wulstkern (hält den
Reifen auf der Felge) und der Wulstverstärkung.

Ketten

Bei Schneemassen und starkem Gefälle sind manchmal selbst moderne Winterreifen keine Hilfe mehr. In diesen Situationen benötigt man Schneeketten für Traktion, Querführung und zuverlässiges Bremsen. Damit man für den Ernstfall vorbereitet ist, sollte man Ketten in einem Probelauf ausprobieren und anpassen. Schneeketten müssen über die Antriebsräder gezogen werden. Bitte beachten Sie, dass es eine Höchstgeschwindigkeit für Schneeketten gibt. Bei einigen Niederquerschnittsreifen kann das Problem auftreten, dass aufgrund des begrenzten Platzes zwischen den Reifen und dem Radkasten keine Schneeketten aufgezogen werden können.

Lamellen

Die Profilblöcke eines Reifens sind mit kleinen Einschnitten versehen, den Lamellen. Diese haben die Fähigkeit, sich zu öffnen und zu schließen. Durch diese Eigenschaft können die Antriebs- und Bremskräfte optimal auf die Straße gebracht werden (Griffkanteneffekt). Die Lamellen sind vor allem bei Winterreifen wichtig, garantieren sie doch einen besseren Grip bei Schneematsch, Eis und Nässe.

Lastindex oder Lastbereich

Diese Symbole sind auf der Seitenwand des Reifens zu sehen und geben die Tragfähigkeit des Reifens an.

Lauffläche

Die Lauffläche ist der Teil des Reifens, der mit der Straße direkt in Berührung kommt. Sie wird nach ihrer Herstellung vorvulkanisiert und dann mittels Bindegummi auf das tragende Gerüst des Reifens (die Karkasse) aufgetragen. Durch die Lauffläche werden Brems- und Antriebskräfte des Fahrzeugs auf die Straße übertragen. Auf der Lauffläche befinden sich die Bestandteile des Reifenprofils (Profilblöcke, Profilrippen und Profilrillen). Dabei werden die Profilblöcke als Positivanteil, die Profilrillen als Negativanteil bezeichnet. Je nach Einsatzart (Offroadreifen, Straßenreifen, Rennslicks) unterscheiden sich die Laufflächen sehr stark voneinander. Zudem bestehen Unterschiede zwischen Sommer- und Winterbereifung. Laut Straßenverkehrsordnung (StVO) dürfen auf öffentlichen Straßen nur Reifen gefahren werden, die über eine Profilierung der Laufflächen verfügen.

Laufleistung

Um die Laufleistung Ihrer Reifen zu optimieren, sollten Sie neben der regelmäßigen Kontrolle von Luftdruck, Profiltiefe, Beschädigungen und richtiger Lagerung Folgendes beachten: Die Reifen der Antriebsachse unterliegen einem stärkeren Verschleiß als die frei rollender Räder. Darum sollten die Räder nach Empfehlung des Fahrzeugherstellers getauscht werden, um so ein gleichmäßiges Abfahren zu gewährleisten und nicht unnötig teuer zu fahren. Auf jeden Fall sollten Sie die Auswuchtung (siehe Auswuchtung) Ihrer Reifen prüfen lassen, wenn Sie Ihre eingelagerten Sommer- bzw. Winterreifen neu montieren, um den Komfort im Fahrzeug sicherzustellen und ein Ausschlagen von Fahrwerksteilen zu vermeiden.

Luftdruck

Lebensdauer und Sicherheit eines Reifens hängen maßgeblich vom richtigen Luftdruck ab. Ein zu hoher oder zu niedriger Luftdruck verhindert den optimalen Kontakt des Profils mit der Fahrbahn und beeinträchtigt die Haftung des Reifens auf der Straße. Wenn der Reifendruck der Belastung nicht angemessen ist, steigt die Temperatur des Reifens aufgrund der stärkeren Verformungsarbeit. Zu hohe Temperaturen können den Reifen Schäden zufügen oder sogar zu ihrem Ausfall führen. Da 50 % aller Pkw-Reifen mit falschem Luftdruck laufen, ist die Lebensdauer der Reifen erheblich reduziert.* Der richtige Reifendruck in Bezug auf die Fahrzeugherstellerempfehlung übt sich positiv aus auf den  Kraftstoffverbrauch, die Fahreigenschaften und die Reifenlebensdauer. Die Luftdruckangaben finden Sie in der Betriebsanleitung des Fahrzeugherstellers sowie im Tankdeckel, Türholm oder Handschuhfach Ihres Fahrzeugs. Deshalb wird empfohlen, den Luftdruck alle zwei Wochen sorgfältig zu kontrollieren und diesen falls erforderlich zu korrigieren. Vergessen Sie nicht den Reservereifen oder das Notrad. Zu beachten sind auch bei Noträdern die besonderen Angaben der Fahrzeughersteller.

* Reifendruck in Bezug auf die Empfehlung des Fahrzeugherstellers.

M+S Kennzeichnung

Bei einem M+S-Reifen sind Laufflächenprofil, Laufflächenmischung oder -bauart so ausgelegt, dass die Fahreigenschaften bei Schnee gegenüber einem normalen Reifen verbessert werden – vor allem beim Anfahren oder bei der Stabilisierung der Fahrzeugbewegung.

Mischbereifung

Von Mischbereifung wird gesprochen, wenn ein Fahrzeug an Vorder- und Hinterachse unterschiedliche Reifendimensionen aufweist. Viele leistungsstarke Fahrzeugmodelle werden heutzutage schon ab Werk mit Mischbereifung ausgestattet. Neben der sportlichen Optik dienen die gemischten Reifengrößen auch der Fahrsicherheit. Während für den Hinterradantrieb die breiten Laufflächen mehr Grip bieten, helfen die schmaleren Vorderpneus, das Auto sicher in der Spur zu halten (je schmaler die Reifen, desto geringer der Lenkaufwand). Ein Nachteil allerdings besteht darin, dass sich beim jahreszeitlichen Reifenwechsel die Reifen nicht achsweise tauschen lassen (was ein gleichmäßigeres Abfahren der Profile begünstigen würde).

Offroadreifen

Offroadreifen sind besonders für den Einsatz abseits befestigter Straßen qualifiziert. Um auch auf schlammigen und sandigen Untergründen nicht den Halt zu verlieren, verfügen sie über ein vergleichsweise grobstolliges Profil. Vor allem Geländewagen und SUVs (Sport Utility Vehicles) sind mit den stark profilierten Reifen ausgestattet.

Positionswechsel

Zu Fragen der Art des Positionswechsels und der Wechselintervalle befolgen Sie bitte die Empfehlungen in der Betriebsanleitung Ihres Fahrzeugs. Es wird empfohlen, alle 10.000 bis 12.000 Kilometer einen Positionswechsel vorzunehmen oder auch früher, sofern sich ein ungleichmäßiges Abriebbild der Lauffläche zu zeigen beginnt. Mit einem regelmäßigen Positionswechsel soll ein gleichmäßiger Abrieb bei allen Reifen Ihres Fahrzeugs erreicht werden. Falls die Reifen ein unregelmäßiges Abriebbild aufweisen, sollte durch einen Fahrzeugservice eine Überprüfung bzw. Korrektur der Einstellungen oder anderer mechanischer Komponenten vor dem Positionswechsel erfolgen. Dies gilt sowohl für Fahrzeuge mit Frontantrieb als auch für Fahrzeuge mit Hinterradantrieb. Reservereifen sollten in den  Positionswechselzyklus für Ihr Fahrzeug miteinbezogen werden. Noträder sollten nicht in den Positionswechselzyklus miteinbezogen werden.

Profil

Das Profil ist der Teil des Reifens mit einem Rillenprofil, der mit der Straße in Kontakt kommt. Das Profil ist speziell darauf ausgelegt, für Traktion beim Abbremsen, Anfahren und bei Kurvenfahrten zu sorgen und langanhaltend vor Verschleiß zu schützen.

Profiltiefe

Die Profiltiefe ist der Abstand zwischen der Profiloberfläche und dem Profilrillengrund ohne Berücksichtigung der Abnutzungsindikatoren. Die Profiltiefe wird üblicherweise in Millimeter angegeben.

Radialreifen

Radialreifen haben Cordfäden, die quer über den Reifen, nahezu im rechten Winkel von Wulst zu Wulst, verlaufen. Radialreifen haben Gürtellagen, die zur Stabilisierung und Stärkung des Profilbereichs diagonal unter dem Profil liegen und der Seitenwand größere Flexibilität verleihen. Durch die Einschränkung der Profilbewegung beim Kontakt mit der Straße erhöhen die Gürtellagen die Lebensdauer des Profils und die Traktion und verbessern so das Fahrverhalten.

Reifenalter

Die Lebensdauer eines Reifens hängt von der Aufbewahrung, Lasteinwirkung und von den Rotations- und Betriebsbedingungen im Laufe seiner Betriebszeit ab. Damit Sie das Alter Ihres Reifens jederzeit selbst überprüfen können, haben sich die großen Reifenhersteller auf eine gemeinsame Kennzeichnung geeinigt: die Codierung auf der Seitenwand des Reifens. Bei Reifen, die nach 1999 hergestellt wurden, geben die letzten vier Ziffern das Herstellungsdatum an: Die ersten beiden dieser Ziffern geben die Herstellungswoche und die letzten beiden das Herstellungsjahr an. Zum Beispiel wurde ein Reifen mit der Zahlenfolge 2214 in der 22. Woche des Jahres 2014 gefertigt. Wenn das Herstellungsdatum der Reifen länger als zehn Jahre zurückliegt, sollten Sie einen neuen Satz Reifen aufziehen lassen, auch dann, wenn die Reifen noch tauglich aussehen und das Mindestprofil nicht erreicht worden ist. Entsprechendes gilt auch für den Reservereifen (siehe DOT-Seriennummer).

Reifenaufbau

Laufband, bestehend aus:

1) Laufstreifen – für hohe Laufleistung, gute Straßenhaftung und Wasserverdrängung

2) Spulbandagen – ermöglichen hohe Geschwindigkeiten

3) Stahlcordgürtellagen – optimieren Fahrstabilität und Rollwiderstand

Karkasse, bestehend aus:

4) Textilcordeinlage – fesselt den Innendruck und hält den Reifen in Form

5) Innenschicht – macht den Reifen luftdicht

6) Seitenstreifen – schützt vor äußeren Beschädigungen

7) Wulstverstärker – unterstützt Fahrstabilität und präzises Lenkverhalten

8) Kernprofil – begünstigt Fahrstabilität, Lenk- und Komfortverhalten

9) Stahlkern – sorgt für festen Sitz auf der Felge

Reifenbeschriftung

Die Markierungen auf Ihrem Reifen bedeuten im Einzelnen:

1) 255/50 R 20 V:

255: Reifenbreite in Millimeter

50: Nenn-Querschnittsverhältnis (Verhältnis von Höhe zu Breite in Prozent)

R: Symbol für Radialbauweise

20: Felgendurchmesser (Zollcode)

109: Tragfähigkeitskennzahl; „109“ = max. Reifenbelastung beträgt 615 kg

V: Geschwindigkeitssymbol für zulässige Höchstgeschwindigkeit; V = 240 km/h.

Der Größe nachgestellt wird REINFORCED (RF) oder EXTRA LOAD (XL) bei verstärkten Reifen mit erhöhter Tragfähigkeit.

Das Schneeflockenzeichen kennzeichnet Winterreifen nach UN/ECE-Vorschriften (gültig in der EU und anderen Ländern) und Reifenregelungen der USA und Kanadas.

2) Tubeless: schlauchlos (TUBE TYPE-Reifen dürfen nur mit Schlauch montiert werden).

3) M+S: Bei einem M+S-Reifen sind Laufflächenprofil, Laufflächenmischung oder -bauart so ausgelegt, dass die Fahreigenschaften bei Schnee gegenüber einem normalen Reifen verbessert werden – vor allem beim Anfahren oder bei der Stabilisierung der Fahrzeugbewegung.

4) 224253: Genehmigungsnummer nach relevanter ECE-Vorschrift.

5) 1414: Herstellungsdatum (Produktionswoche/-jahr, „14“ bedeutet 14. Woche, „14“ bedeutet 2014).

6) TWI: Kennzeichnung des Profilabnutzungsanzeigers (TWI = Tread Wear Indicator); über den Umfang des Reifens gleichmäßig verteilte Querstege in der Hauptprofilrille, die bei einer Restprofiltiefe von 1,6 mm auf gleicher Ebene wie die restliche Lauffläche liegen.

7) E4*: Kennzeichnung für die Erfüllung von UN/ECE-Vorschriften. Die Nummer hinter dem E im Kreis gibt das Genehmigungsland an (4 = Niederlande).

Das E4-Symbol ist auf der anderen Seite des Reifens abgebildet und somit hier nicht sichtbar.

Reifendruck

Überprüfen Sie den Reifendruck mindestens einmal im Monat und vor längeren Fahrten. Kontrollieren Sie den Reifendruck, wenn die Reifen abgekühlt sind (nachdem das Fahrzeug drei Stunden gestanden hat und dann weniger als zwei Kilometer gefahren wurde). Passen Sie den Reifendruck an den vom Fahrzeughersteller vorgegebenen Druck an, solange die Reifen kalt sind. Lassen Sie niemals Luft ab oder reduzieren Sie den Reifendruck, wenn die Reifen heiß sind. Ein Luftdruckanstieg während der Fahrt ist normal. Benutzen Sie einen präzisen Reifendruckmesser, um den Luftdruck zu überprüfen und ihn auf dem Level zu halten, der von dem Fahrzeughersteller empfohlen wird. Vergessen Sie nicht Ihren Reservereifen oder das Notrad. Ein Notrad benötigt einen höheren Luftdruck. Bitte denken Sie daran: Ein zu niedriger Luftdruck ist die häufigste Ursache für plötzlichen Luftverlust oder plötzlich auftretende Reifenschäden und kann zu einem unerwarteten Verlust der Kontrolle über das Fahrzeug oder zu Unfällen führen.

Reifendruckmesser

Ein Reifendruckmesser ist ein Druckmesser zur Überprüfung des Drucks in den Reifen eines Fahrzeugs. Da Reifen für bestimmte Beladungen bei gewissem Druck ausgelegt sind, ist es wichtig, den Reifendruck auf dem optimalen Stand zu halten. Der optimale Fülldruck eines Reifens wird bestimmt, wenn er kalt ist, d. h. bevor der Reifen an einem Tag bewegt worden ist und sich dabei erwärmt hat, was schlussendlich aufgrund der sich ausdehnenden Gase zu einer Veränderung des Fülldrucks des Reifens führt.

Reifenersatz

Reifen müssen aus verschiedenen Gründen ersetzt werden: wenn die Mindestprofiltiefe erreicht ist, aber auch bei Beschädigung (z. B. durch Einschnitte, Stoßbrüche, Stichverletzungen) oder nach  unsachgemäßem Gebrauch (unzureichender Reifendruck, Überlastung). Daher müssen Reifen regelmäßig überprüft werden. Der Autobesitzer ist für den rechtzeitigen Reifenwechsel verantwortlich und sollte verschiedene Faktoren berücksichtigen wie den Gebrauchsumgang, die Instandhaltung, die Umstände der Aufbewahrung, die Sichtinspektion und das dynamische Verhalten.

Es wird empfohlen, nur mit vier Reifen vom gleichen Hersteller und mit identischem Profilmuster zu fahren und an allen Radpositionen die gleichen Reifen zu montieren – denn nur das garantiert Ihnen perfektes Handling und Bremsverhalten in allen Fahrsituationen.

Reifengröße

Die zulässigen Reifengrößen finden Sie in Ihrem Fahrzeugschein oder -brief unter Punkt 20 bis 23. Zusätzlich können unter Punkt 33 noch weitere Reifengrößen sowie spezielle Empfehlungen  (Beschränkung auf bestimmte Reifenhersteller und Profilausführungen) vermerkt sein. Neue Fahrzeugpapiere weisen nicht alle möglichen Reifengrößen aus.

Für Fahrzeuge, die seit dem 01.10.2005 zugelassen werden, werden neuartige Fahrzeugpapiere ausgegeben. Die „Zulassungsbescheinigung I“ ersetzt den bisherigen Kfz-Schein. Die neuen Fahrzeugpapiere beinhalten nicht alle Angaben der alten. Unter anderem fallen die Angaben zu Reifen und Felgen weg. In der neuen „Zulassungsbescheinigung I“ steht künftig nur noch eine mögliche Reifengröße ohne Felgenangabe. Alternative Radkombinationen werden nicht mehr aufgeführt. Bitte beachten Sie: Die auf Ihrem Fahrzeug montierte Reifengröße entspricht in vielen Fällen nicht der in der  „Zulassungsbescheinigung I“ eingetragenen. Eine Beratung, welche Reifen-Felgen-Kombination auf Ihrem Fahrzeug möglich sind, erhalten Sie bei unseren Fachbetrieben.

Reifenlagerung

Reifen sollten an einem kühlen, trockenen Platz gelagert werden, ohne direkte Sonneneinstrahlung und fern von Ozonquellen wie Elektromotoren. Wenn Sie Reifen stapeln müssen, dürfen Sie nicht zu viele Reifen aufeinanderstapeln. Ein zu hohes Gewicht kann den untersten Reifen schädigen. Stellen Sie sicher, dass Luft rund um die Reifen zirkulieren kann; auch unter dem untersten Reifen, um Feuchtigkeitsschäden vorzubeugen. Wenn Sie Reifen im Freien lagern, schützen Sie sie mit einer lichtundurchlässigen und wasserdichten Abdeckung und lagern Sie sie nicht direkt auf dem Boden. Lagern Sie Reifen nicht auf oder über schwarzem Asphalt oder einer anderen hitzeabsorbierenden oder reflektierenden Oberfläche wie schneebedecktem Boden oder Sand. Die Reifen sollten nicht mit Lösungsmitteln, Kraftstoffen, Schmiermitteln oder anderen Chemikalien in Berührung kommen. Reservereifenhalter an Ihrem Fahrzeug sind nicht für die Langzeitlagerung von Reifen bestimmt. Falls Ihr Fahrzeug einen Reservereifen hat (gleiche Größe und gleicher Reifentyp, vom Hersteller für den Gebrauch empfohlen, kein Notrad), sollte er in den Positionswechselzyklus miteinbezogen werden. Sollten Sie keinen Platz für die Lagerung Ihrer Reifen haben, übernehmen wir die Reifenlagerung gerne für Sie.

Reifenmontage auf Felge

Kein Pkw-Fahrer sollte heute noch auf die Idee kommen, seine Reifen selbst auf die Felge aufzuziehen. Bei fehlerhafter Montage (z. B. unter Zuhilfenahme von Schraubenziehern oder ähnlichen Werkzeugen) kann es zu Verletzungen der Wulstpartie oder gar zu Kernbrüchen kommen. Auch wenn zunächst keine äußeren Schäden erkennbar sind, schränken sie die Fahrsicherheit drastisch ein. Als schlimmste Folge könnte es einen Reifenplatzer und somit einen Totalausfall des Reifens nach sich ziehen. Zudem muss ein Reifen ausgewuchtet werden, um ein optimales Fahrverhalten zu gewährleisten. Dieser Vorgang bedingt allerdings besondere technische Gerätschaften. Überlassen Sie das somit am besten Ihrer Reifenwerkstatt

Reifenschutz

Schäden an den Reifen Ihres Fahrzeugs können ohne Ihr Wissen entstehen. Sollten Sie Beschädigungen entdecken oder vermuten, schützen Sie Ihren Reifen und lassen Sie den Reifen sofort von einem Fachmann überprüfen. Wenn Sie über ein Hindernis fahren müssen, dann nähern Sie sich langsam und überfahren Sie es in einem stumpfen Winkel, möglichst nahe dem rechten Winkel. Kontrollieren Sie außerdem regelmäßig Ihre Reifen auf äußere Beschädigungen wie z. B. Einschnitte, Beulen oder eingedrungene Fremdkörper.

Reinigung

Auch Reifen sollten gelegentlich gesäubert werden, wichtig ist diese Reinigung aber besonders vor der Einlagerung nach dem Wechsel dem Wechsel von Sommer- auf Winterreifen und umgekehrt. Verwenden Sie keine Reinigungsmittel, die Lösungsmittel oder Öle enthalten, sie schaden dem Gummi! Die Reinigung erfolgt am besten mit klarem Wasser unter Zusatz von Seife oder Spülmittel. Wenn Sie Hochdruckreinigungsgeräte zur Fahrzeugwäsche benutzen, sollten Sie Folgendes beachten: Reifen dürfen niemals mit einer Rundstrahldüse gereinigt werden. Beim Reinigen mit einer Flachstrahldüse oder einem sogenannten Dreckfräser ist ein Mindestabstand von 20 cm einzuhalten.

Reservereifen

Reservereifen sind dafür ausgelegt, das gleiche Gewicht wie die normalen Reifen auf Ihrem Fahrzeug zu tragen. Sie können an jeder Position montiert werden. Halten Sie den geeigneten Fülldruck ein, der auf der Seitenwand des Reifens angegeben ist. Reservereifen benötigen einen höheren Fülldruck als die normalen Reifen. Die Angaben für den richtigen Gebrauch finden Sie auf der Seitenwand des Reifens. Wenn ein derartiger Reifen am Fahrzeug montiert ist, kann man das Fahrzeug weiterfahren, bis man den kaputten Reifen reparieren oder ersetzen kann. Lassen Sie Ihren normalen Reifen schnellstmöglich reparieren oder ersetzen Sie ihn so bald wie möglich; legen Sie dann den Reservereifen wieder in den Kofferraum, um seine normale Lebensdauer zu bewahren. Der Reservereifen kann so oft verwendet werden, bis die Abnutzungsindikatoren zu sehen sind, genau wie bei den normalen Reifen. Wenn dies der Fall ist, muss der Reifen ausgetauscht werden.

Rollwiderstand

Die Widerstandskraft, die erforderlich ist, um einen frei rollenden Reifen in Bewegung zu versetzen. Reifen sind nicht starr, sondern flexibel. Während der Fahrt werden die Reifen zusammengedrückt und verformen sich. Diese Verformung, auch Walken genannt, absorbiert Energie, die in Hitze umgewandelt wird. Um den Rollwiderstand zu reduzieren, verwenden Hersteller spezielle Gummimischungen. Jegliche Reduzierung des Rollwiderstands des Reifens reduziert auch den Kraftstoffverbrauch. Da sich der Rollwiderstand auch bei zu niedrigem Fülldruck erhöht, sollte man regelmäßig den Reifendruck kontrollieren.

Schneeflockenzeichen

Das „Schneeflockenzeichen“ kennzeichnet Winterreifen entsprechend von UNECE-Regelungen (gültig in der EU und zahlreichen weiteren Ländern) und den Reifenverordnungen der USA und Kanadas. Die Schneeeigenschaften dieser Winterreifen müssen in Form von Tests nachgewiesen werden und vorgeschriebene Mindestanforderungen erfüllen. Diese Reifen sind auf Schnee, vereisten Straßen und im Allgemeinen bei tiefen Temperaturen außerordentlich leistungsfähig hinsichtlich Sicherheit und Kontrolle.

Soft Compound

Dabei handelt es sich um eine besonders kälteflexible Mischung, die sich für Fahrten in Skandinavien, Russland und den baltischen Staaten eignet. Der Reifen überträgt die fahrdynamischen Kräfte auch unter niedrigen Temperaturen sicher auf verschneite und vereiste Strecken. Der Anteil an Naturkautschuk in ihren Mischungen ist deutlich höher als der in normalen Winterreifen. Damit bleiben sie auch unter extremen Bedingungen so flexibel, dass sie eine ähnlich hohe Haftung aufweisen wie Reifen mit Spikes. Auf diesem Wege entfällt das Bespiken, die Reifen können auch dort genutzt werden, wo Spikes wenig hilfreich wären. Dies ist vor allem auf schnee- und eisfreien Straßen der Fall, wie sie in Südnorwegen an der Küste teilweise anzutreffen sind.

Sommerreifen

Sommerreifen sind speziell für den Einsatz bei hohen Temperaturen konzipiert. Ihre Materialzusammensetzung verleiht ihnen bei Plusgraden in Sachen Kraftstoffverbrauch, Verschleiß und Fahrverhalten deutlich bessere Performancewerte, als dies bei Winterreifen der Fall ist. Zudem ist ihr Profil optimal auf das Fahren bei Trockenheit und Nässe abgestimmt. So sorgt der Wischkanteneffekt dafür, dass auch bei nassen Untergründen kurze Bremswege und hohe Fahrstabilität erreicht werden.

Spikereifen

Die Verwendung von Spikes in Reifen ist in Skandinavien seit 2014 neu geregelt. Mehrere Granitplatten müssen 400-mal vom bespikten Reifen mit 100 km/h überrollt werden. Dabei werden die Reifen in drei Klassen, je nach Lastindex, eingeteilt. Vor und nach den Überfahrten wird die Platte gewogen und so der Abrieb ermittelt. Liegen die Werte in den vorgeschriebenen Grenzen, erhält der Reifen seine Zulassung. Die Gesetzgeber wollen so verhindern, dass Spikes einen hohen Abnutzungseffekt auf die Straßen haben. Äußerlich fallen sie durch ihre massivere Profilgestaltung und vor allem ihre Spikes auf. So konstruiert, bieten sie maximalen Grip bei niedrigsten Temperaturen sowie auf vereisten und schneebedeckten Straßen. Allerdings sind die Vorgaben bezüglich der Spikes streng: Weiter als maximal 1,2 mm sollten sie nicht aus dem Profil herausragen, da sie sonst abbrechen würden, ihr Gewicht ist auf 1,2 g begrenzt.

Spur

Die Spur beschreibt den Abstand zwischen den Mittellinien der Reifen auf einer Achse. Die Einstellung der Spur kann bei allen Fahrzeugen angepasst werden. Da die meisten Räder aufgrund des Sturzes tendenziell nach außen laufen, haben die meisten Autos eine leicht positive Vorspur. Das heißt, dass die vorderen Räder etwas näher zusammenstehen als die hinteren Räder. Die falschen Einstellungen an Ihrem Fahrzeug führen zu einem unregelmäßigen Abrieb des Profils. Falls Sie einen unregelmäßigen Abrieb an Ihren Reifen feststellen, lassen Sie die Einstellungen der Fahrzeugachsen überprüfen.

Spurvermessung

Wenn das Fahrzeug nach links oder rechts zieht, obwohl das Lenkrad in der Geradeausstellung ist, sollte die Spur vermessen und eingestellt werden. Ein unregelmäßiges Abriebbild ist ein weiterer Hinweis, dass die Spur überprüft und eingestellt werden sollte.

Stickstoff

Stickstoff ist ein inertes (nicht entflammbares) Gas – prinzipiell nichts anderes als getrocknete Luft ohne Sauerstoffbestandteile. Unsere Umgebungsluft enthält etwa 78 % Stickstoff. Aufgrund der Tatsache, dass es sich bei Stickstoff um ein inertes Gas handelt, wird es oft im Rahmen hochspezieller  Reifenanwendungen bzw. besonderer Umgebungsanforderungen eingesetzt. Derartige Anwendungsgebiete sind z. B. Luftfahrt, Bergbau und kommerzieller/schwerer Einsatz. Darüber hinaus findet sich Stickstoff bei professionellen Renneinsätzen im Hochgeschwindigkeitsbereich. Hierbei kommt es darauf an, die Druckvariationen im Reifen zu minimieren, da in diesem Fall auch geringe Druckunterschiede extreme Folgen für das Fahrverhalten im Grenzbereich haben können. Für normale alltägliche Anwendungen außerhalb der oben aufgezeigten Anwendungsgebiete ist eine  Stickstoffbefüllung nicht erforderlich. Nichtsdestoweniger schädigt eine derartige Befüllung den Reifen nicht und kann aufgrund des anderen Diffusionsverhaltens zu einem geringfügig niedrigeren Druckverlust über die Zeit führen. Dennoch bewahrt eine Stickstoffbefüllung einen Reifen nicht vor Druckverlust durch z. B. Nageleinstiche, Undichtigkeiten zwischen Wulst und Felge, undichte Ventile, undichte Felgen oder andere mechanisch bedingte Leckagen. Der Einsatz von Stickstoff bildet somit keinen Ersatz für eine regelmäßige Kontrolle des Fülldrucks. Ist der Wert des gemessenen Fülldrucks kleiner als der empfohlene Wert, muss der Fülldruck erhöht werden – sei es durch Einsatz von Druckluft oder durch Stickstoff. Auch mit Stickstoff befüllte Reifen dürfen nicht mit Minderdruck oder bei Überlast betrieben werden.

Sturz

Der Radsturz dient zur Reduzierung des Abriebs bei Kurvenfahrten. Der Sturz wird gemessen, wenn die Reifen auf einer flachen Oberfläche stehen. Die Differenz zur Senkrechten (Neigung des Reifen ein- oder auswärts) wird dann als entweder positiver oder negativer Sturz bezeichnet.

Überlastungen

Eine Überlastung Ihrer Reifen durch überhöhte Geschwindigkeit oder Überladen des Fahrzeugs sollten Sie möglichst vermeiden. Denn die Auswirkungen sind vergleichbar mit den Folgen unzureichenden Luftdrucks und können Ihre Reifen irreparabel schädigen. Überladen Sie Ihr Fahrzeug daher nicht. Wenn Sie unter Volllast und/oder mit hoher Geschwindigkeit fahren, passen Sie den Reifendruck gemäß den Herstellerempfehlungen an.

UHP-Reifen

Ultra High Performance: hohe Leistung für mehr Sicherheit durch breitere Reifen. Dank einer größeren Kontaktfläche bieten Ultra-High-Performance-Reifen besseren Grip auf der Straße, mehr Sicherheit und ein hervorragendes Handling. Die wesentlichen Vorteile von Ultra-High-Performance-Reifen gegenüber Standardreifen sind ein kürzerer Bremsweg, erhöhte Kurvenstabilität, genaue Lenkpräzision, besserer
Lastwechsel, sportlicherer Fahrkomfort, verbesserter Fahrspurwechsel und optische Vorteile.

Umdrehungen pro Meile

Die Anzahl der Umdrehungen, die ein Reifen in einer Meile macht, bei einer festgelegten Ladung, Geschwindigkeit und Füllung. Wird manchmal auch Umdrehungen pro Kilometer (revolutions per  kilometer, RPK) genannt.

Ventil

Das in das Rad eingepasste Ventil stellt sicher, dass der Reifen mit Luft gefüllt werden kann. Der Reifenhändler muss sichergehen, dass er das richtige Ventil für die richtige Rad-Reifen-Zusammensetzung auswählt. Ein defektes Ventil kann der Grund für einen langsamen Verlust des Reifendrucks sein. Die Ventilkappe sollte immer genau auf das Ventil angepasst werden, um so das Ventil vor Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen.

Ventilkappe

Obwohl die Ventilkappe nur ein kleines Teil ist, kommt ihr doch eine wichtige Aufgabe zu: Sie schützt die empfindlichen Teile im Ventilinneren vor Staub, Schmutz und Feuchtigkeit. Wenn Ventilkappen verloren gehen, sollten sie sofort ersetzt werden, um späteren teuren Schaden zu vermeiden.

Verstärkte oder XL-(Extra-Load-)Reifen

Verstärkte oder XL-(Extra-Load-)Reifen sind speziell verstärkte Reifen. Sie sind für eine höhere Last ausgelegt als andere Reifen der gleichen Größe. Verstärkte Reifen sind auf der Seitenwand mit den Buchstaben „RF“ gekennzeichnet (REINFORCED), Extra-Load-Reifen haben die Kennzeichnung „XL“. Verstärkte und XL-Reifen erfordern einen höheren Fülldruck als Standardreifen.

Wasserverdrängung

Die Profilrillen einer Reifenoberfläche bilden den Negativanteil des Profils. Rollt der Reifen auf nassen Untergründen, sammelt sich das Wasser in den Profilrillen und kann so abgeleitet werden. Eine effektive Wasserverdrängung ist enorm wichtig für die Fahrsicherheit, verhindert sie doch das Auftreten von Aquaplaning (durch das sogenannte Aufschwimmen). Insbesondere zu stark abgefahrene Reifenprofile erhöhen die Aquaplaninggefahr erheblich.

Winterreifen

Winterreifen sind speziell für den Einsatz bei niedrigen Temperaturen und für die Fahrt bei winterlichen Straßenverhältnissen entwickelt. Ihre Profilblöcke verfügen über zahlreiche Lamellen, die auch bei Glätte für ausreichend Grip sorgen. Zudem ist die Materialmischung so gewählt, dass der Reifen auch bei Kälte elastisch bleibt. Bei hohen Temperaturen allerdings werden die Winterreifen zu weich, weswegen sie im Sommer nicht gefahren werden sollten.

Laut Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) müssen Winterreifen mit dem M+S-Symbol  gekennzeichnet werden. Wer beim Kauf von Winterreifen auf zusätzliche Sicherheit hinsichtlich guter Fahr- und Bremseigenschaften Wert legt, sollte nur Modelle mit dem Schneeflockensymbol erwerben. In  Deutschland gibt es allerdings keinen vorgeschriebenen Zeitpunkt für den Einsatz von Winterreifen. Stattdessen existiert eine situative Winterreifenpflicht. Diese besagt, dass bei winterlichen Straßenverhältnissen (zu verstehen ist: Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte) nur mit M+S-Reifen gefahren werden darf. Diese Winterreifenpflicht ist von Land zu Land unterschiedlich. Wer sein Auto also bei Schnee und Eis stehen lässt, darf theoretisch auch in der kalten Jahreszeit die  Sommerreifen benutzen. Aufgrund der speziell für Wärme entwickelten Materialmischung von Sommerreifen ist ihre Verwendung im Winter jedoch überaus gefährlich und nicht zu empfehlen.

Wulst

Der Wulst des Reifens ist der Teil, der auf der Felge aufliegt. Im Inneren des Wulstes befindet sich der Kern, der ein Bündel gummiummantelter Stahldrähte enthält. Diese Konstruktion sorgt für einen sicheren und stabilen Sitz des Reifens auf der Felge.